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Elektrostatische Aufladung


Gefördert durch starke Reibung sowie geringe relative Luftfeuchtigkeit
neigen auch Textilien mit faserbedingter schlechter elektrischer
Leitfähigkeit, wie z.B. Synthetics, aber auch Wolle und Seide zu
elektrostatischer Aufladung. Es äußerst sich durch Kleben, Knistern oder
gar Funkenbildung. Dies gehört sozusagen zu den warentypischen
Eigenschaften der Materialien und stellt keinen Mangel dar. Industrie und Handel schließen bei derartigen Erscheinungen grundsätzlich eine Reklamationsberechtigung aus, da sie naturbedingt sind und auf bekannten physikalischen Gesetzen beruhen. Wir müssen uns also mit dieser typischen Erscheinung abfinden, die darauf beruht, dass sich der Mensch elektrostatisch auflädt, wenn sich die Spannung bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit in der Raumluft nicht entladen kann.

Auch in Verbindung mit Möbelstoffen tritt die Erscheinung der Reibungselektrizität gelegentlich auf. So stehen bei entsprechend trockenem Raumklima auch Polsterbezüge aus Wolle, Mohair oder Chemiefasern der Spannungsableitung im Wege, weil sie wie Isolatoren wirken und schlecht leiten. Wenn die Luftfeuchtigkeit nicht erhöht wer- den kann, empfiehlt es sich, eine Lösung mit 2 g/l Kochsalz aufzu- sprühen.

Die Industrie bemüht sich laufend, die Neigung verschiedener Fasern, sich bereits während des Herstellungsprozesses durch Reibung elek- trostatisch aufzuladen, z.B. durch Aufbringen von Avivagemitteln zur Erhöhung der Leitfähigkeit der Faseroberfläche und Einsatz antistatisch modifizierter Fasern zu ändern, um den Gebrauchswert der Möbelstoffe zu verbessern. Ganz beseitigen lässt sich aber diese temporäre Erscheinung nicht, es sei denn, man verzichtet bei Einsatz zu vieler »Zutaten« auf alle Schönheit und die textilen Eigenschaften der Möbelstoffe. Warentypische Eigenschaften.

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