dekowiki

Wildseide


Im Gegensatz zur sogen. "echten" Seide, der Maulbeerseide, wird diese Seide von den Kokons wildlebender, nicht züchtbarer Raupen (indischer, japanischer und chinesischer Eichenspinner) gewonnen, daher auch die Bezeichnung Wildseide. Die bekannteste Wildseide ist Tussahseide. Der Einzelfaden ist bandartig flach, wenig durchsichtig und erheblich breiter als derjenige der echten Seide.

Gewinnung
Die etwa hühnereigroßen Kokons der wildlebenden Raupen werden zur geeigneten Zeit von Bäumen und Sträuchern eingesammelt. Sie lassen sich nur in seltenen Fällen abhaspeln. Die rohe Seide weist zwei Fäden auf, die miteinander verklebt sind und zur Entfernung des bei Wildseide intensiv anhaftenden Seidenleims in einer Seifen-Soda-Lauge abgekocht werden. Durch das Abkochen bleibt die natürliche bräunliche oder grünliche Farbe erhalten, die sich nur schwer durch Bleichen entfernen läßt. Tussahseiden werden vor allem in der Schappe- und Florettspinnerei verarbeitet und u.a. für Plüsche, Samte und Dekorationsstoffe verwendet. Die Garnunregelmäßigkeiten werden bei unterschiedlicher Bindung in Kette und Schuss positiv umgesetzt und als interessante Effekte durchaus geschätzt Gewebe mit Maulbeerseide in der Kette und Wildseide im Schuss, die lediglich quer zur Webkante Fadenverdickungen aufweisen, nennt man Honan. Weitere Handelsbezeichnungen sind Roh- oder Shantungseide.

Eigenschaften/Einsatz
Neben vielen ähnlichen Eigenschaften wie die der Maulbeerseide sind Wildseiden grober und dicker, weniger glanzreich, rauer und härter im Griff und sowohl fester als auch haltbarer als Naturseide, schlecht zu bleichen und gegenüber Säuren und Laugen weniger empfindlich als diese. Im Bereich der Raumausstattung verwendet man Wildseide für hochwertige Dekorations- und Wandbekleidungsstoffe, elegante Möbel- oder Kissenbezüge etc. Als Vlies entbastet dienen diese Seiden als Füllmaterial für Steppbetten und Einziehdecken.
Dekorationsstoffe, Möbelstoffe

Wildseide - Kollektion BRUNO
zurück