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Seide


Das Ursprungsland der Seide ist China und die Seidenraupenzucht ist ein Teil der chinesischen Kultur, um deren Herstellung sich viele Geheimnisse rankten und die mit allerlei kultischen Bräuchen umgeben wurde. Bereits vor unserer Zeitrechnung wurden auf den Karawanenstraßen durch Zentralasien zwischen Syrien und der chinesischen Provinz Kansu wertvolle Handelsgüter transportiert, u.a. auch chinesische Seide. Sie fand auf den bekannten Seidenstraßen durch die Länder Asiens ihren Weg in die Länder rings um das Mittelmeer. Heute wird Seide in Griechenland, Ungarn, Italien, Südfrankreich und Spanien erzeugt, jedoch ist China nach wie vor Hauptlieferant von Naturseide vor Indien und Japan. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Maulbeerseide oder auch echten Seide aus den Kokonfäden der Raupe des Maulbeerspinners und der Wildseide oder auch Tussahseide aus den Kokonfäden der wildlebenden Tussahspinner.

Die Maulbeerseide (SE), auch als "echte" oder reine Seide bezeichnete edelste Textilfaser, ist das Produkt der in China, Japan usw. gezüchteten Raupe des Maulbeer-Seidenspinners (Bombyx mori), der sich zur Verpuppung einen Kokon aus einem bis etwa 4000 m langen Seidenfaden spinnt. Da die Raupen mit frischen Blättern des Maulbeerbaumes gefüttert werden müssen, ist die Zucht auf Gegenden eingeschränkt, wo diese Bäume gedeihen.

Gewinnung
Die Gewinnung ist aufwendig und sehr kostspielig. Durch Hitzeeinwirkung (Dampf oder heiße Luft) werden die Raupen in den etwa taubeneigroßen Kokons getötet und die Kokons in heißem Wasser aufgeweicht. Der ca. 1000 Meter lange Rohseidenfaden im Mittelstück des Kokons ergibt den wertvollsten Rohstoff, die sogen. Haspelseide, die endlos verwertbar ist. Dieser Doppelfaden besteht aus Fibroin und trägt eine leimartige Hülle (Seidenleim, Seidenbast). Der so gewonnene Seidenfaden wird abgehaspelt und durch Seife vom Leim (Sericin) befreit (entbastet). Aus zahlreichen leicht verzwirnten und miteinander verdrehten Kokon-Doppelfäden (zwischen 5 und 30) entsteht der edelste native (natürliche) endlose Faden, als Grège oder Haspelseide bezeichnet. Der Seidenfaden muss nicht mehr versponnen werden, ist dadurch besonders fein und glatt. Haspelseide wird als die höchste Qualitätsstufe der Naturseiden bezeichnet, da die Kokons von Bombyx mori reinweiss sind und sich daher besonders gut einfärben lassen.

Nach dem Entbastungsgrad unterscheidet man die vollständig entbastete Cuite-Seide sowie die teilweise entbastete Souple-Seide. Nicht entbastete Seide heißt Ecrue-Seide. Durch völliges Entbasten ergibt sich ein hoher Gewichts- und damit Wertverlust der Seide. Dieser kann durch Erschwerung mit Mineralien wieder ausgeglichen werden. Weitere Entbastungsmöglichkeiten bestehen durch die Verwendung von Gerbstoffen, die den Griff und das Volumen, nicht aber das Gewicht erhöhen. Eine optimale Lösung ist die Kombination beider Möglichkeiten.

Eigenschaften/Einsatz
Neben dem edlen Glanz, der Geschmeidigkeit und Feinheit des Materials zeichnet sich Seide durch ein hohes Dehnungsvermögen und Festigkeit aus. Sie ist knitterarm, hautsympathisch und besitzt eine gute Isolationsfähigkeit bei Wärme und Kälte. Bei hoher Feuchtigkeitsaufnahme ist das Material schweißempfindlich, längere Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen beim Bügeln sollten vermieden werden. Griff, Gewicht und Glanz unterscheiden sich je nach Seidenart. Im Bereich der Raumausstattung verwendet man Seide für hochwertige Dekostoffe, elegante Möbelbezüge, Orientteppiche, Bettwäsche, Füllmaterial für Decken und Kissen etc.

Gütezeichen
Das Europäische Sekretariat für Seide vergibt ein international gültiges Seiden-Signet, sofern die damit ausgezeichneten Artikel aus "Reiner Seide" bestehen.

Doupion, Honanseide, Maulbeerseide,Shantung,Tussor, Dekorationsstoffe, Möbelstoffe,
Seide, wilde.

Anwendungsbereich

Wohnbereich

Materialklasse

Naturfasern

Pflegeeigenschaften

Chemisch Reinigung
Pflegeempfehlungen für Textilien
Pflegekennzeichnung in Deutschland

Verschiedene Seidenstoffe aus der Kollektion BRUNO
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